Mit der Wanderfahrt auf der Elbe vom 23. – 30. Juli 2017 wurde das Ziel erreicht, die Elbe von der Moldau bis nach Hamburg befahren zu haben.
Wir starteten am Sonntag, den 23.07.17. Während die Autofahrer den Leihwagen und Hänger holten, konnten die Bahnfahrer entspannt den letzten Rest einpacken (im Trailer war schon einiges am Samstag verstaut worden) und mittags pünktlich den Regio nach Wittenberge besteigen. Dank eines ausgeklügelten Systems hatten fast alle einen Sitzplatz im gut gebuchten Zug. Da der Bus mit den Booten vor den Bahnfahrern in Wittenberge war stand Burkhard am Bahnhof schon bereit, und brachte die Bahnfahrer zum Quartier Deichhof Garsedow. Die übrigen Busfahrer hatten die Boote bereits ans Wasser gebracht und aufgeriggert. Jetzt im netten Innenhof des liebevoll restaurierten Hofes verzehrten wir die mitgebrachten Bouletten und die selbstgebackenen Kuchen. Danke an die Spenderinnen. War alles sehr lecker! Dann brachte Achim mit Helfern den Hänger nach Gorleben, zeigte ihnen Anlandepunkte für die Mittagspause und die Zurückgeblieben machten einen Spaziergang und ließen es sich gutgehen.
Abends verwöhnte uns die Wirtin mit einem rustikalen Abendbrot und das von uns selbst gezapftes Bier floss in Strömen :-). Wetter passte…alles gut. Der Deichhof ist zu empfehlen: Liebevoll eingerichtete Zimmer…nette Wirtsleute…und ideal für Wassersportler und Radler. Gerne wieder!!!
Ruderisch starteten wir am Montag, den 23.07.2017 in Wittenberge. Nach einer wunderschönen Fahrt durch eine Landschaft, wo nichts ist außer Gegend, also Wasser und Ufer mit Wiesen und Bäumen, keine Verkehrsgeräusche, keine Motorbootwellen, keine Lastschiffe, machten wir in Schnackenburg Mittagspause. Dort gab es eigentlich auch nichts. Aber das ist gelogen. Die haben ein Grenzlandmuseum. Das kann man für 2,50 Euro besichtigen. Wer das nicht will, kann aber trotzdem für 0,50 Euro die Toilette benutzen. Die Museumsfrau berichtete mir, dass es in Wittenberge regnete. Aber da kamen wir her.
Weiter ging es durch viel Gegend nach Gorleben. In dem 1 Kilometer langen Stück des Nebenflusses Aland gibt es Eisvögel und einen Sportboothafen, dessen Stege für Ruderboote aber nicht geeignet sind. Dort gibt es aber eine Station des Wasserschifffahrtsamtes. An deren Wiese durften wir anlegen, die Boote rausnehmen und über Nacht auf der Wiese lagern. Sehr nett. Dabei wurden wir übrigens von Freunden aus Tiefwerder gefilmt. Die sind mit ihrem Motorboot von Berlin zur Schlei unterwegs. Und fahren sehr ruderbootfreundlich. Wer sich die Fotos allerdings genauer ansieht wird feststellen, dass es regnet. Das war auf den letzten Etappenkilometern. Aber sonst war es schön.
Dienstag. Wat’n Schietwetter. Den janzen Tach Rejen. Nieselrejen. Nich ma Blasen auf dem Wasser. Kaum gesagt, pladdert’s los. Aber nur kurz. Dann wieder Niesel. Zur Mittagspause gab es Sonne! Micha und Willi Kantel zeigen uns die Einfahrt zum Sportboothafen Hitzacker. Dafür setzen sie einfach auf der Sandbank in der Einfahrt zum Sportboothafen auf und geben den anderen beiden Boote Anweisungen, wie diese zu umschiffen ist.
Hitzacker ist ein hübscher Ort. Mit einem netten Cafė. Und einer Terrasse beim MYC Hitzacker. Dann geht es weiter. Rudern und Regen. Ekliger Regen von vorn. Blöd für die Steuerleute. Beim Anlegen am Strand in Stiepelse beim Gästehaus Lichtblick war der Regen vorbei. Schöön.
Die nassen Klamotten konnten am Mittwoch während der Ruderpause trocknen. Der Wirt hängte die Steuerjacken in den Heizungskeller. Und am Donnerstag war alles wieder schön. Der Trailer steht schon in Hamburg.
Und jetze sitzen wir auf der Terrase im Hotel Elbblick in Tesperhude. Nach einer kurzen 37,5 Km Etappe mit Mittagspause bei der RG Lauenburg und anschließendem Gegenwind und höheren Wellen auf den letzten 12,5 Km liegen die Boote jetzt bei der Rudergruppe Geesthacht. Wir warten auf das Abendessen.
Seit Lauenburg – Elbe-Lübeck-Kanal – gibt es auch richtig Schiffsverkehr. Lastkähne.
Wasserregulierung geht vor Schleusung.
Die heutige Zeitfolge 6:7:8 stand für frühes Aufstehen, Frühstücken, Ablegen. Das gelang uns sogar und wir legten gegen 9 Uhr bei spiegelglattem Wasser ab und konnten zügig die Schleuse Geesthacht passieren. Danach war es plötzlich doch windig und die ablaufende Tide und wir kämpften mit Wellen und Wind. Da die Elbe mäandriert veränderten sich die Ruderbedingungen auch wieder. Schauer waren natürlich auch dabei. Jacke an, Jacke aus. Wasserlassen am Elbe-Beach und weiter zur Mittagspause in der Hafen Oortkaten. Dort dann zur Abwechselung auch mal ein Gewitter vorüberziehen lassen und weiter gen Hamburg. Jacken an, Jacken aus und letzter Steuermannswechsel bei der Einfahrt in die Hamburger Gewässer. Nun übernahmen unsere tapferen Obmänner das Steuer ihres jeweiligen Bootes. Das war auch gut, denn „Wasserregulierung geht vor Schleusung“ :-). Heißt: Anruf beim Schleusenwärter der Schleuse zur Binnenalster. Dieser wollte demnächst mit der Wasserregulierung beginnen. Also keine Schleusung in den nächsten 2 Stunden. Anlegen zwischendurch schwierig, da hohe Spundwände und keine Stege. Am Anleger Messberg konnte wir kurz festmachen. Dann gab Ille uns per Telefon den Tipp, am City Sporthafen Nähe Landungsbrücken irgendwie anzulegen. Das mochte der Hafenwart nicht wirklich. Also nochmal umparken und den Schleusenwärter nochmal anrufen. Super. 17:45 Uhr sollte etwas gehen und dem war auch so. Dann flutschte es und der adrette Schleusenwärter (George Michael für Arme 🙂 bekam auch seine 2,- Euro Gebühr pro Boot. Zweite Schleuse auch kein Problem. Wetter passte dann auch und am Jungfernstieg ging es auf die Binnenalster und es war nach dem langen spannenden Tag nicht mehr weit bis zum Alster Rudererverein Hanseat. Dort freuten sich Ille und der Landdienst über unsere Ankunft. Boote durften wir liegen lassen. Abriggern war nicht mehr. Dafür Abschlussfoto und Abchlussscheidebecher. Anstossen auf eine tolle Fahrt.
Abends spätes Mahl im Bayr.Hofbräuhaus… und dann müde in die Jugendherbergsfedern.
Das war der spannendste Tag und ein super Training für Rudertechnik und Konzentration. DANKE AN UNSERE OBLEUTE UND DEN FAHRTENLEITER FÜR DIE KONSEQUENTE STEUERLEISTUNG IN HAMBURG!
Und dann war da noch der ruderfreie Samstag in Hamburg. Unter anderem waren wir bei der Duckomenta, einer „augenzwinkernde Kunstausstellung“ unter dem Motto „MomEnte der Weltgeschichte“. Bei der 1,5‑stündigen Führung durch die Ausstellung haben wir ausgiebig gelacht und die Kunstwerke bewundert. Einige haben sich dann noch am Spätnachmittag ins Miniaturwunderland begeben und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. So fand diese Rudertour auch noch einen kulturellen Abschluss.
Manuela Mühlhausen und Achim Bläck-Neumann
Und hier die Fotos im Miniaturformat. Klicken für Großbild. Auch Diashow ist dann möglich. Viel Spaß.