Arkona Blog

9‑Städte-Tour in Friesland (NL)

von | Aug 28, 2016 | 2016, Breitensport, Wanderfahrt

Bei der dies­jäh­ri­gen Som­mer­fahrt, die uns in den fries­län­di­schen Teil Hol­lands führ­te, hat­ten wir eine rie­si­ge pla­ne­ri­sche Unter­stüt­zung und auch vor Ort eine gro­ße Hil­fe. Anne­ma­rie van Hoof half uns sprach­li­che Gren­zen zu über­win­den und öff­ne­te uns so man­che Tür. Vie­len Dank dafür.

Nach einer 10-stün­di­gen Anfahrt mit dem Bootstrai­ler lan­de­ten wir glück­lich in dem uns von den AH-Rude­rer zu Recht emp­foh­len Quar­tier Vakan­tie­boer­de­rij Broe­res­loot. Zuvor stell­ten wir den Trai­ler an der Roei­ver­eni­ging De Geeuw in Sneek ab. Jac­que­line und Tom begrüß­ten uns dort sehr freundlich.

Nach dem Auf­rig­gern am Sonn­tag star­te­ten wir schließ­lich zu unse­rer 9‑Städ­te-Tour (Die Elf­s­teden­tocht (nie­der­län­disch), auch Alves­tê­de­tocht (frie­sisch), wird laut Wiki­pe­dia seit 1909 in stren­gen Win­tern auf frie­si­schen Ent­wäs­se­rungs­ka­nä­len, Seen und Flüs­sen durch­ge­führt. Bis­her 15 mal, zuletzt 1997. Die Städ­te Slo­ten und Dor­kum fah­ren wir nicht an.).

1. Tag

Es ging das Flüss­chen De Geau (offi­ziel: De Geeuw – kei­ne Ahnung, was in den Kar­ten so drin steht, mal ist es frie­sisch, mal nie­der­län­disch) ent­lang und wir erleb­ten in Ijlst die ers­te wun­der­schö­ne Stadt­durch­fahrt. Über die Wild­drai, die Wide Wimerts und die Nau­we Wimert und das Slo­ter­meer bis zum Bun­ga­low­park Slo­ter­meer. Dabei pas­sier­ten wir das hüb­sche Ört­chen Woud­send. Das Slo­ter­meer zeig­te sich ohne Wel­len und wir kamen pro­blem­los zur Mit­tags­pau­se am Strand vom Bun­ga­low­park Slo­ter­meer. Balk bot eine sehr hüb­sche Stadt­durch­fahrt mit Kunst im Was­ser. Nun wur­de bereits des Öfte­ren „Ruder lang“ ange­sagt. Und dann wur­de es eng, Ruder lang unter eine Brü­cke mit Kur­ve und Gegen­ver­kehr. Kurz vor Gala­ma­dam­men am Ende vom See Flues­sen der Johan-Wil­lem-Fri­so-Kanal (frie­sisch: Johan Fri­so­ka­naal) mit vie­len Wel­len. In der Mari­na vom Hotel an der Slip­schrä­gen die Boo­te aus dem Was­ser geholt und auf die Wie­se gelegt. Hat wohl nie­mand vom Hotel mit­ge­kriegt. Somit müs­sen wir die ange­kün­dig­ten 1 € pro Meter Boots­län­ge für das Able­gen auf der Wie­se nicht zahlen.

2. Tag

Über den Johan Fri­so­ka­naal und dem See De Mor­ra geht’s bis vor die Schleu­se von Sta­vo­ren. Sta­vo­ren war die ers­te frie­si­sche Stadt und Königs­sitz frie­si­scher Köni­ge. Auch das J.L. Hoog­land­gemaal (gemaal = Schöpf­werk ) ist zu sehen. Die­ses wur­de als zwei­tes Schöpf­werk neben dem Wou­da­gemaal 1966 in Betrieb genom­men. Bei­de sor­gen dafür, dass der Was­ser­pe­gel in Fries­land immer aus­ge­gli­chen ist. Wir fah­ren nach einer Rechts­kur­ve an die Stadt ran und dann in einem recht­wink­li­gen Huf­ei­sen um die Stadt her­um, bie­gen schließ­lich nord­wärts rechts ab und rudern dann hin­ter dem Deich bis schräg gegen­über der Vil­la Schui­len­burg. Da wir auf dem Cam­ping­platz Hin­del­o­pen kei­ne Pau­se machen dür­fen hat der Land­dienst bei Pri­vat­leu­ten nach­ge­fragt. Wir dür­fen an deren Steg anle­gen, dort unse­re Mit­tags­pau­se machen und von der nicht beleg­ten Feri­en­woh­nung die Toi­let­te benut­zen. Gran­di­os. Wei­ter geht’s über sehr enge Grach­ten in 90 Grad Abzwei­gun­gen durch das schmu­cke (ich kann doch nicht immer „hübsch“ oder „schön“ schrei­ben) Hin­del­o­pen. Die fol­gen­de mehr für Kanu geeig­ne­te Stre­cke bis Workum ist dage­gen ein Kin­der­spiel. Am Cafe Spo­ar­sicht neh­men die Boo­te für die Nacht raus.

Am Abend sind wir zu Gast bei der Fami­lie von Anne­ma­ries Schwes­ter Dies. Dies, ihr Mann Syba Jan und die bei­den Töch­ter Ita und Rei­na bewir­ten uns in ihrem schö­nen Gar­ten mit­ten in Workum. Es war ein wun­der­ba­rer Abend mit sehr lie­ben Gastgebern.

3. Tag

Nun wird es am drit­ten Tag wie­der etwas brei­ter. Motor­boo­ten begeg­nen wir mit „Back­bord lang“. Wir haben sehr vie­le rech­te Win­kel zu fah­ren, z. B. Rechts­kur­ve, Brü­cken­durch­fahrt mit Ruder lang und sofort wie­der 90 Grad Links­kur­ve. Oft dann noch mit Gegen­ver­kehr. Die Mit­tags­pau­se machen wir auf einer Wie­se in Wit­marsum. Enge Orts­durch­fahrt – recht­wink­lig. Im glei­chen Stil geht‘s bis weni­ge Kilo­me­ter vor Har­lin­gen wei­ter. Dort ver­lie­ren wir zunächst die Ori­en­tie­rung, da ein Kar­ten­ab­schnitt durch den Orts­aus­schnitt im Zoom ver­deckt ist. Wir fah­ren den­noch den rich­ti­gen Weg bis zur Haupt­was­ser­stra­ße und legen die Boo­te auf einer Insel ab. Den Zugang erhiel­ten wir über Chris Elsin­ga von den Pfad­fin­dern und einer Anwoh­ne­rin, die den Schlüs­sel vom Zaun hat.

Und auch heu­te Abend ver­sorgt uns Dies mit einem lecke­ren Essen, das sie uns extra zu unse­rem Quar­tier bringt. Wir genie­ßen es auf der Ter­ras­se am Wasser.

4. Tag

Die­ser führt uns über der Harinx­ma­ka­naal bis nach Lee­u­war­den. Stoß­wei­se begeg­nen wir einer etli­chen Anzahl Motor­yach­ten, Seel­boo­ten, Zwei­mas­ter, Berufs­schif­fern oder wer­den von die­sen über­holt. Je nach­dem, wel­che Brü­cke mal wie­der hoch­ge­zo­gen oder gedreht wur­de. Dazwi­schen haben wir dann jeweils ruhi­ges Ruder­was­ser. In der Mit­tags­pau­se in Dron­ri­jp reg­net es. Anwoh­ner machen ihr Car­port frei, damit wir uns unter­stel­len kön­nen. In Lee­u­war­den ver­las­sen wir den Kanal und fah­ren durch die Stadt zum Ruder­ver­ein. Dort war­tet schon Jan ten Brug vom Lee­ur­war­de­ner Ruder­ver­ein Wet­ter­wil­le mit Kaf­fee und Tee auf uns.

5. Tag

Am letz­ten Ruder­tag geht es noch­mal zurück auf den Harinx­ma­ka­naal von Km 30 bis Km 25 zur Abzwei­gung in die De Swet­te. Dies ist die Ver­bin­dung, die nach Sneek führt. Kurz vor Sneek dann der Hin­weis: Durch­fahrts­hö­he 0,7 m, unbe­weg­li­che Brü­cke. Für geüb­te Rude­rer ist das mit „Ruder lang“ und „hin­le­gen“ kein Pro­blem. Wie die Fra­ge „Reicht auch Kopf ein­zie­hen?“ im ande­ren Boot beant­wor­tet wur­de, lässt sich nur erah­nen. Wir kom­men am Was­ser­tor vor­bei. Eigent­lich woll­te ich da durch und wie­der raus fah­ren (es ist eine Sack­gas­se) . Seit­lich kurz davor befin­det sich aber eine Zug­brü­cke und der Schiffs­ver­kehr an die­ser Stel­le ist enorm. Somit haben Ger­hard und Hein­rich ein paar Fotos bei der Vor­bei­fahrt von uns geschos­sen. Es war trotz­dem sehr hübsch J Wir beschlie­ßen, durch Sneek eine län­ge­re Umfahrt zu machen, so dass wir noch an unse­rem Feri­en­quar­tier vor­bei rudern bis wir schließ­lich wie­der beim Ruder­ver­ein glück­lich und zufrie­den landen.

Letzter Tag / ohne Rudern

Lang und aus­führ­lich wur­de unser Tag ohne Rudern geplant. Muse­um oder nicht? Shop­pen? Oder eher nicht? Nein, ans Meer woll­ten alle irgend­wie und auf ‘nen Deich und Stadt­bum­mel und zur Schleu­se…. Nach vie­lem hin und her fuh­ren wir nun doch mit bei­den Bus­sen los, um Fries­land auch von Land aus zu erkunden.

Der eine Bus konn­te auf dem Weg nach Sta­vo­ren nicht umhin einen kur­zen Zwi­schen­stopp am Deich ein­zu­le­gen um den Aus­blick zu genießen.

Nach kur­zem Stopp ging es wei­ter über schma­le Stra­ßen nach Sta­vo­ren. Dort ange­kom­men wur­de eine Zeit für die Wei­ter­fahrt abge­macht und wir schlen­der­ten los. Nach kur­zer Zeit hat­te sich unse­re Grup­pe in vie­le Grüpp­chen auf­ge­teilt. Baden im Ijs­sel­meer, Schleu­se begut­ach­ten, Eis essen, Kaf­fee trin­ken, usw. Alles wur­de recht­zei­tig von uns umge­setzt, um bis zum Ein­set­zen des Regens wie­der im Auto zu sitzen.

Wei­ter ging es wie­der mit dem Auto nach Harlingen.

Hier wur­den noch schnell ein Ter­min und die Adres­se für das gemein­sa­me Abend­essen ver­ab­re­det und schon star­te­ten die ver­schie­de­nen Nei­gungs­grup­pen, um Har­lin­gen zu erkun­den. Bum­mel durch die Stadt, Begut­ach­tung diver­ser Läden wie Käse­la­den, Fahr­rad­lä­den und natür­lich eines Super­mark­tes um Lecke­res für zuhau­se und die Rück­fahrt zu kaufen.

Schö­ner Blick raus auf‘s Meer ver­bun­den mit einer klei­nen Rast im Kaf­fee. Für die Kul­tur gab es noch eine Kir­che und vie­le Ein­drü­cke der Grach­ten und einer schö­nen Altstadt.

Zum Abend­essen tra­fen wir uns alle wie­der beim Ita­lie­ner, wo wir lecker speis­ten und tran­ken. Aber Ach­tung – hier gab es gro­ße Bie­re – jedoch nicht mehr als fünf – mehr gro­ße Glä­ser gab es nicht J.

In unse­rer Unter­kunft ange­kom­men, woll­ten wir ledig­lich unse­re Rech­nun­gen beglei­chen und kamen dann von einem Getränk zum nächs­ten…. Das Packen muss­te halt noch warten.

Achim Bl.N. und Manu Fi.

Schluss­wort von Manu:

Wir hat­ten mit 18 Teil­neh­mern eine wun­der­schö­ne Woche in Hol­land, schö­nes Wet­ter, gute Lau­ne, eine pri­ma Trup­pe, ein herr­li­ches Ruder­re­vier und über­haupt. Dan­ke an unse­ren VL und alle die zum Gelin­gen die­ser Woche bei­getra­gen haben. Trotz der lan­gen Anfahrt und dem damit ver­bun­de­nen Auf­wand war es die Sache wirk­lich Wert.

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